Venedig Privat
Programme Note
Die Geschichte ist schnell erzählt:
Auf der Suche nach neuer Inspiration reist im ein junger Musiker ziellos durch Europa. Völlig mittellos landet er eines Tages in Venedig. In seiner Verzweiflung überfällt er des Nachts einen älteren Mann. Es kommt zu einem Handgemenge, bei dem dieser unglücklich auf die Steine einer kleinen Kanalbrücke stürzt und stirbt. Bei der Durchsuchung des Toten findet der Musiker ein vergilbte Seite eines handschriftlichen Notenblatts. Er nimmt es an sich und flieht. Nach einem kurze traumlosen Schlaf unter freiem Himmel erfährt er am nächsten Morgen in einem Antiquariat in der Nähe des Markusplatzes, dass es sich bei dem gestohlenen Fund um die letzten Takte der Originalhandschrift von "La Gondola Lugubre" handelt, einem späten Klavierwerk von Franz Liszt. Er verkauft das Manuskript und verbringt mit dem Erlös den Rest des Vormittags als Tourist. So erfährt er von einem Gondoliere, dass ein berühmter, italienischer Komponist in der vergangenen Nacht unter bisher ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist. Als die Glocken von San Marco beginnen zu läuten, springt der Musiker in den Canale Grande. Einige Zeit später wird sein lebloser Körper an die Treppe eines Hauseingangs gespült. Die Versuche der Bewohner, ihn wiederzubeleben bleiben vergeblich.