dialoge
Programme Note
Die creeley-etüden sind eine seit 2001 entstehende Werkreihe verschiedener Kammermusiken, die von den Texten des amerikanischen Lyrikers Robert Creeley inspiriert und auf eine simultane Aufführung in variabler Auswahl, Reihenfolge und Besetzung hin konzipiert sind. Von einer solistischen Präsentation einzelner Etüden bis zur gleichzeitigen Aufführung aller Teile ist dabei jede Möglichkeit wählbar.
Diese Variabilität wird nicht durch den Verzicht auf stringente kompositorische Formen erreicht. Vielmehr bilden die einzelnen Stücke ganz bewusst individuelle Gestalten und klangliche Physiognomien aus. Ermöglicht wird ihre Verbindung eben durch diese je speziellen Eigenheiten der Klangsprache, die ihre Präsenz auch in Überlagerungen und Reibungen gewährleistet.
Gemeinsames Grundmerkmal der Etüden ist die Suche nach einer Fragilität des Klanges und seiner Wahrnehmung: Assoziationen, Erinnerungen an Gehörtes, flüchtige Eindrücke und das durch sie angestossene innere "Weiterhören" des Rezipienten spielen darin eine zentrale Rolle.
Nichts Auftrumpfendes: keine Postulate sind hier das Ziel, sondern eine Musik, die quasi "auf der Kante" steht und die Vielfalt eines je privaten Assoziationsraums zulässt.
"i mean, graces come slowly, it is that way." (R. Creeley)