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Lumen B

Programme Note

Als synaesthetisches Zusammenspiel von Bildern und Klaengen, ist die eigene Geschichte ein wesentlicher Bestandteil menschlicher Identitaet. Ausgeloest durch aehnliche Situationen koennen diese Sinneseindruecke wieder freigesetzt werden und ein Gefuehl des Vergangenen entstehen lassen, haeufig unscharf und unbenannt, vergleichbar einem verblassten Foto oder vom Wind in der Distanz verschluckte Worte. Die Erinnerungen vermischen sich mit Neuem und werden so ein Teil unserer Gegenwart.
Das Stück thematisiert mit dem Begriff des Abbilds in seiner etymologischen Bedeutung als "flächige, plastische Wiedergabe, Nachbildung" eines der Kernthemen des medialen Zeitalters. Durch ihre Digitalisierung läßt sich Information in unterschiedlichster Form physikalisch abbilden. So läßt sich ein Klang als Bild und ein Bild als Klang darstellen. In der Transformation zwischen den Medien, als "Vermittler, Träger physikalischer Prozesse" verlieren die Abbilder an Information und verändern langsam ihren Inhalt.
In drei Verlaeufen beschreibt das Stueck die wiederholte Flucht Einzelner aus der Masse auf der Suche nach dieser eigenen Geschichte. In der Aehnlichkeit dieser Szenen manifestieren sich die Abbilder der Vergangenheit auf unterschiedlichste Weise.

"Lumen B" ist die erste von zwei abendfüllenden Tanzproduktionen, die als Zusammenarbeit der Tänzerin Katja Buechtemann mit dem Komponisten Achim Bornhoeft entstehen. Dieses Projekt mit dem Titel "Die Folgen der Fortsetzung" ist inspiriert durch die Hand als dem komplexesten Werkzeug des menschlichen Koerpers. Als Sinnbild praktischer Umsetzung von Vorstellungen symbolisiert sie die Einheit von Struktur und Bewegung als zentrale Begrifflichkeiten dieser gemeinsamen Arbeit.